Leonard Cohen – ein Jude, der mit Jesus am Tisch sitzt
Leonard Cohen, einer meiner Lieblingsmusiker, entstammt einer jüdischen Familie und hat zeitlebens mit Gott und seinem Glauben gerungen. Viele seiner Texte haben religiöse Bezüge, und wenn man Birnsteins Buch liest, merkt man, dass die nicht unbedingt leicht zu entdecken und zu entschlüsseln sind. Manche Bilder und Anspielungen, die im jüdischen Glauben ihren Ursprung haben, können damit nicht Vertrauten einfach entgehen. Das macht dieses Buch zu einem Muss für ernsthaft an Cohen und seinen Texten Interessierte. Cohens Leben und seine religiöse Suche werden hier nachverfolgt, seine Abgründe, seine Beziehungen.
Spätestens bei Cohens letzter zu Lebzeiten erschienener CD (wenige Tage danach starb der Künstler) ist man ergriffen und bewegt, wenn er in »You want it darker« singt: »Hineni – I'm ready, my Lord« (Hier bin ich. Ich bin bereit, Herr.).
Meine Empfehlung: Lesen und dabei die wundervolle Musik Cohens wieder einmal anhören!
Almut Nitzsche, 6. April 2022